Das Team, das noch keins ist

Angefangen hat im Prinzip alles mit langen Autorfahrten im vor-digitalen Zeitalter und dem Klassiker aller Kinderfragen: „Wann sind wir da?“ Diesen Dauerbeschuss hielten meine Eltern genau eine Urlaubsreise lang aus, dann war Abhilfe geschaffen, und zwar in Form einer Wundertüte im Beifahrerfußraum, aus der bei jeder Frage eine neue Ablenkung auftauchte, meistens in Form eines Buches. Die Tüte wurde mit jedem Jahr kleiner, die Lektüren länger und was mir bis heute geblieben ist, ist die wunderbare Eigenschaft in jedem sich fortbewegenden Vehikel lesen zu können. Auto, Zug, Flugzeug, völlig egal!

Hilfreich war dies schon zu Zeiten der Leistungskurse Deutsch und Englisch, die meinen Horizont an Literatur schlagartig von den Pferde- und Mädchenbüchern meiner Kindheit über ein Faible für Horror-Literatur der Teenagerzeit auf die Klassiker der deutschen und englischen Literatur erweiterten. Trotz der Ermahnung meines Deutschlehrers, doch nicht zu den literarischen Totengräbern, als die er die Germanisten augenzwinkernd bezeichnete, überzuwechseln, beschritt ich nach meinem Abitur im Jahr 1998 dann doch genau diesen Weg.

Göttingen wurde mein Lebensmittelpunkt und ist es bis heute. Die Beschäftigung mit der Literatur hingegen wandelte sich stetig. Zunächst war sie Teil meines Studiums der Deutschen Philologie sowie der Mittleren und Neueren Geschichte, wobei mir bereits kurz nach meinem Magisterabschluss im Jahr 2004 klar war, dass das Erforschen der Literatur nicht mein Weg ist. Ein neues Tätigkeitsfeld musste her und so streckte ich vorsichtig meine Fühler in die Literaturszene aus. Erste Kurzgeschichten wurden geschrieben und ab 2008 regelmäßig in diversen Anthologien veröffentlicht.

2015 erwies sich schließlich als besonderer Augenöffner, denn hier wurde ich zum ersten Mal mit der Herausgabe einer Anthologie betraut, die 2016 erschien. Heureka – meine Bestimmung nahm Formen an! Es folgten diverse Lektoratsaufträge für Romane und die weitere Herausgabe einer Anthologie. Gleichzeitig lernte ich jedoch auch in meinem Nebenjob die „Hardware“ des Geschäftslebens kennen, lernte Buchhaltung, Mahnwesen, Marketing und war mir nie so wirklich sicher, wie das alles zusammenpassen könnte.

Wie gut, dass es Freundinnen gibt! Vor allem welche mit Weitsicht. Und wie der stete Tropfen den Stein höhlt, dämmerte langsam die Erkenntnis, dass meine liebe Freundin J. richtig liegt mit ihrer Annahme, Verlegerin sei der richtige Beruf für mich. Und so startet es also, das Abenteuer Verlag.

Und wenn Sie, liebe Leserin, es bis hierhin geschafft haben, danke ich Ihnen von Herzen für die Aufmerksamkeit und hoffe, Sie auch als Leserin oder vielleicht ja sogar als Autorin für Salsa gewinnen zu können! Let’s go Salsa!